PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Outdoor-Sicherheit für Mensch & Natur


travelfreak
14.11.2003, 09:42
Einen interessanten Bericht der geocaching.de Seite über Waldbrände, Zecken und Fuchsbandwürmer (http://home.debitel.net/user/geocaching/draussen.shtml) :shock: sollte man sicher nicht ausser Acht lassen. Habt Ihr schon einmal über solche Themen beim Geocachen nachgedacht? Was ist Eure Meinung dazu ?

frustus
14.11.2003, 13:36
An und fuer sich bin ich ja auch schon vorher in der Natur gewesen, bin also kein typischer Stadtmensch (und das soll jetzt gar nicht abfaellig anderen gegenueber gemeint sein, ich hatte nur das Glueck in meiner Kindheit relativ viel Zeit im Wald verbringen zu duerfen).

Als Nichtraucher und Nichtzuendler sehe ich die Gefahr Ausloeser eines Waldbrandes zu sein fuer mich als gering an, vor allem weil ich auch niemals etwas (sei es Glas oder Papier) im Wald weg werfe und auch beim Parken versuche mein Hirn nicht ganz ab zu schalten ;-)

Die Zecken sind leider hier in der Steiermark heuer eine ziemliche Plage gewesen. IMHO hilft nur eine Impfung gegen FSMA und moeglichst rasches Absuchen des Koerpers zu Hause.
Oftmals erwischt man den kleinen Blutsauger noch bevor er sich fest gesetzt hat..

Frustus

gavriel
15.11.2003, 07:10
Habt Ihr schon einmal über solche Themen beim Geocachen nachgedacht? Was ist Eure Meinung dazu ?

Hi

Geocaching stellt da meines Erachtens keine wahnsinnige Verschärfung der im Freiland ohnehin herrschenden Gefahr dar.
Im Wienerwald gibts zwar hin und wieder diese putzigen Schilder "Achtung Zeckengefahr! Markierte Wege nicht verlassen", das hat aber noch nie eine Zecke davon abgehalten, mich auch auf den markierten Wegen anzufallen (ist ja nicht so, dass die alle asphaltiert und vegetationsfrei wären).
Meine persönlichen Vorsichtsmassnahmen sehen (zusätzlich zu der in Ö IMHO absolut notwendigen FSME-Impfung) so aus, dass ich in der Hauptaktivitätszeit der Zecken (Frühsommer) nach Möglichkeit helle lange Hosen anziehe zum Wandern und des öfteren mal schaue, was so alles auf den Hosenbeinen rumkrabbelt (vor allem nach Gestrüpp-Durchquerungen) und sie abschüttle. Das hilft bereits bis zu einem gewissen Grad ganz gut. Und nach dem Waldbesuch möglichst rasch unter die Dusche.

Gavriel

theplank
17.11.2003, 12:27
ich habe jahrelang als ferialpraktikant bei der österr. forstinventur gearbeitet und glaube daher die "gefahren" des waldes, zumindest aus der sicht eines heranwachsenden/erwachsenen zu kennen. meine meinung zu diesem thema ist eine recht simple (was auch sonst, da sie die meine ist):

waldbrand

als hardcoreraucher rauche ich auch im wald. klarerweise nicht wenn ich durchs unterholz gehe bzw. krieche aber anläßlich einer rast (notwendig oder auch nur zum rauchen) ist das eine oder andere zigaretterl ein wahrer genuß, von wegen sauerstoffvergiftung und so. ein korrektes ausdämpfen des tschickstummels ist natürlich dringendst angeraten - in den boden drücken, nochdazu bei einer auch noch so dünnen nadel- bzw. blattauflage ist vollkommen ungeeignet! da ich jedoch fast immer wasser dabei habe, wird ganz einfach gelöscht bzw. mit :? spucke gearbeitet.

eine große gefahr hingegen stellen als brennglas wirkende glasscherben dar. ich hatte einmal gelegenheit einen derartigen, im entstehen begriffenen, schwelbrand in natura zu erleben (und natürlich auch zu löschen). daher: eventuelle glasscherben entweder aufsammeln oder eingraben.

weggeworfene organische reste stellen in den üblichen mengen keine gefahr dar. es bedarf schon einer massiven (!) menge feuchten (aber auch nicht zu feuchten) materials um aufgrund des fäulnisprozesses zu einer selbstentzündung zu führen. da wanderer üblicherweise keine derartigen mengen mitführen bzw. seltenst laubberge aufhäufen ist die gefahr gleich null.


zecken und fsme

trotz meiner tätigkeit als figurant (so hießen wir tatsächlich bei der forstinventur) und meiner auch noch heute häufigen waldaufenthalte ist es mir erst einmal wissentlich gelungen eine zecke zu beherbergen. auch dieses arme viecherl sah gar nicht gut aus ... offenbar rieche ich nicht zeckenfreundlich. nichtsdestotrotz: nach dem wald eine dusche! zum thema impfen habe ich ein gespaltenes verhältnis: einerseits klingt es vernünftig sich präventiv impfen zu lassen - andererseits warum präventiv, wenn es auch im nachhinein geht. ich bin jedenfalls ungeimpft unterwegs, empfehle dies jedoch keinesfalls zur nachahmung.

zecken und borreliose

eine bekannte hatte einmal eine solche infektion und ist sie mittels antibiotikum problemlos los geworden.

fuchsbandwurm

ich stopfe alles genußbereitende anläßlich meiner waldbesuche ungewaschen (sowohl das genußbereitende als auch ich zu diesem zeitpunkt) in mich hinein. bis dato spüre ich meine leber nicht. scherz ohne, ich gehe jährlich zur blutanalyse und meine leberwerte sind die eines neugeborenen (naja, ein paar 1/8 zu viel waren es bis heute schon ...).

Mogel
02.11.2004, 16:02
Ich werde in meinen Caches hinkünftig Zeckenwarnstufen (sehr niedrig bis hoch) einführen, damit sich die Leute darauf einstellen können (Wetter, Kleidung, Impfung, Kinder etc.)

Etliche Caches führen 3 Stunden im zeckenlosen offenen Raum, und die letzten 10 Meter holt man sich erst die Zecken, das finde ich dann in der Relation nicht so ein tolles Versteck.

gavriel
02.11.2004, 16:36
Ich werde in meinen Caches hinkünftig Zeckenwarnstufen (sehr niedrig bis hoch) einführen, damit sich die Leute darauf einstellen können (Wetter, Kleidung, Impfung, Kinder etc.)
.

Lieber ein Versteck im Grünen mit Zecken als eins im Beton mit Hundstrümmerln

Gavriel

PlanetEarth
02.11.2004, 16:57
Lieber ein Versteck im Grünen mit Zecken als eins im Beton mit Hundstrümmerln
:lol: :lol: :lol: Dem kann ich mich nur anschließen... :wink:

PlanetEarth

BS/2
02.11.2004, 16:58
Ich werde in meinen Caches hinkünftig Zeckenwarnstufen (sehr niedrig bis hoch) einführen, damit sich die Leute darauf einstellen können (Wetter, Kleidung, Impfung, Kinder etc.)

Ich halte das für überzogen. Bei uns in der Steiermark ist faktisch jeder Zeck FSME-verseucht, deshalb wurde auch schon ab der Volkschule geimpft (Schüler/innen, nicht die armen Käfer). Der Umstand, dass das in .de nicht so ist, hat wohl zu einer leichten Paranoia unter den Kollegen geführt - anders kann ich mir das nicht erklären.
Beim Fuchsbandwurm bin ich etwas vorsichtiger; ich hol mir meine Leberschäden lieber durch prophylaktische Zwetschken-Anwendungen (einwendig) nach dem Waldbesuch. :D

BS/2

Mogel
02.11.2004, 17:20
Klar sind steirische Kinder geimpft, aber viele städtische Neocasher nicht. Außerdem sterben in Wien die Zecken über den Winter nicht gscheit ab, wegen des günstigen Klimas.

cezanne
02.11.2004, 17:41
Klar sind steirische Kinder geimpft, aber viele städtische Neocasher nicht. Außerdem sterben in Wien die Zecken über den Winter nicht gscheit ab, wegen des günstigen Klimas.

Da Zecken nicht nur Uebertraeger von FSME sind, gilt es ohnedies das Thema Zecken nicht voellig auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Massnahmen, die man treffen sollte, sollte in einem Land wie Oesterreich wirklich jedermann kennen. Ob nun ein Neocacher (Geld verdienen mit Cachen ist noch umgesetzt ;)) oder steirisches Kind oder was auch immer.

Man kann sich Zecken genauso gut in einem Garten oder in einem Park holen. Woher Du meinst genau zu wissen, wo man sich Zecken aufgerissen hat, ist mir schleierhaft.

Was verstehst Du uebrigens unter einem staedtischen Neocacher? Jemanden, der sich bisher nie vor der Tuere begegeben hat ausser in eine Betonwueste? Der wird wohl ohnedies eher die von mir gar nicht geliebten Betoncaches bevorzugen (noch schlimmer als Hundeexkremente sind fuer mich Spritzen und andere Hinterlassenschaften von Drogensuechtigen sowie Muellansammlungen uebelster Art). Ausserdem finden meines Wissens nach in allen Gebieten Oesterreichs Schulwandertage statt und Zecken waren schon zu meiner Schulzeit ein Thema (und das ist doch schon so einige Zeit her ...).
(NB: Der Durchimpfungsgrad gegen FSME ist vom Wissen um die potentiellen Gefahren zu unterscheiden.)

Nimm es mir nicht uebel, aber manchmal frage ich mich wirklich, ob gewisse Leute offenbar den Eindruck haben, dass Cacher bevor sie mit dem Geocaching begonnen haben, kein eigenstaendiges, selbstverantwortliches Leben gefuehrt haben und nun lauter neuen Gefahren gegenueberstehen vor denen die Cache-Verstecker sie zu schuetzen haben.


Cezanne

gavriel
02.11.2004, 17:43
Klar sind steirische Kinder geimpft, aber viele städtische Neocasher nicht. Außerdem sterben in Wien die Zecken über den Winter nicht gscheit ab, wegen des günstigen Klimas.

Wenn die sogenannten städtischen Neocacher (das impliziert, dass diese Gruppe bisher nie Wandern, Bergsteigen etc. war) jetzt pötzlich hemmungslos ins Grünland stürmen, nur weil es da ein HighTech-Spielzeug namens GPS gibt, werden Zecken IMHO ihr allergeringstes Problem darstellen.

Die schlimmsten Zeckengebiete, die ich kenne, liegen sogar im Stadtgebiet.

Gavriel

Mogel
02.11.2004, 17:59
>Die schlimmsten Zeckengebiete, die ich kenne, liegen sogar im Stadtgebiet

Das kann sein, es ist aber ein Unterschied, ob man einen Cache im Schlüsselloch einer Tür oder im Unterholz und schwer durchdringbaren Gebüsch sucht. Als Outdoorfreak kann man 100 'normale' Ausflüge machen (Waldspaziergänge, Bergwanderungen) ohne einen einzigen Zeck zu bekommen, während ein einziger Cache gleich mehrere bringen kann.

gavriel
02.11.2004, 18:03
Das kann sein, es ist aber ein Unterschied, ob man einen Cache im Schlüsselloch einer Tür oder im Unterholz und schwer durchdringbaren Gebüsch sucht. Als Outdoorfreak kann man 100 'normale' Ausflüge machen (Waldspaziergänge, Bergwanderungen) ohne einen einzigen Zeck zu bekommen, während ein einziger Cache gleich mehrere bringen kann.

Also ich versteh offensichtlich unter Outdoorfreak etwas anderes, denn mit Zecken hatte ich schon vor dem Cachen reichlich Kontakt.

Gavriel

cezanne
02.11.2004, 18:06
Das kann sein, es ist aber ein Unterschied, ob man einen Cache im Schlüsselloch einer Tür


Mit "im Stadtgebiet" meinte Gavriel wohl nicht "in der Innenstadt".


Als Outdoorfreak kann man 100 'normale' Ausflüge machen (Waldspaziergänge, Bergwanderungen) ohne einen einzigen Zeck zu bekommen, während ein einziger Cache gleich mehrere bringen kann.

Die Zecken scheinen sich nicht in allen Gebieten daran zu halten ;)
Ich kenne einige Borreliose-Faelle und keiner der Betroffenen hat je Geocaching betrieben. Ich kenne auch Leute, die sich mehrere Zecken an einem Tag im eigenen Garten zugezogen haben. Ich hatte auch schon welche nach harmlosen Waldspaeziergaengen, dafuer mitunter keine, wenn ich wirklich durchs Gestruepp unterwegs war ....
Es gibt aber offenbar Personen (theplank z.B. gemaess seiner Schilderung), die fuer Zecken nicht so attraktiv sind als andere. Das hat aber wenig damit zu tun wo sich jemand aufhaelt.


Man braucht kein Outdoor-Freak (gewesen) zu sein, um bereits Zeckenkontakt gehabt zu haben. Ich bin alles andere als ein erfahrener Outdoor-Experte (diesbezueglich kann ich mit einer grossen Zahl von oesterreichischen Cachern ueberhaupt nicht mithalten), aber ich waere niemals auf die Idee gekommen, dass die Cachesucher eine spezielle Instruktion betreff Zecken benoetigen.


Cezanne

Mogel
02.11.2004, 18:12
Da hast du recht!
Auf mich fliegen sie auch überhaupt nicht!

PlanetEarth
02.11.2004, 18:52
...ich waere niemals auf die Idee gekommen, dass die Cachesucher eine spezielle Instruktion betreff Zecken benoetigen.
Halte ich auch für übertrieben. Das gehört für mich zu den normalen Gefahren über die man Bescheid wissen sollte.

In den Text gehören aber meiner Meinung nach Infos, wenn spezielle Gefahren wo lauern oder es wenn es mehrere Möglichkeiten gibt die unterschiedliche Gefahrenstufen aufweisen (z.B. "...kann umgangen werden.").

PlanetEarth

cezanne
02.11.2004, 19:28
In den Text gehören aber meiner Meinung nach Infos, wenn spezielle Gefahren wo lauern oder es wenn es mehrere Möglichkeiten gibt die unterschiedliche Gefahrenstufen aufweisen (z.B. "...kann umgangen werden.").


Sehe ich aehnlich und bin haeufig schon dankbar fuer in der Beschreibung enthaltene Hinweise gewesen, gerade bei Caches, die fuer mich grenzwertig sind und wo es darum geht, zu entscheiden, ob es Sinn macht, den Cache ueberhaupt zu probieren.

Cezanne